Verantwortung zu übernehmen steigert mein Selbstbewusstsein
Wer sind Sie und was macht Ihre Persönlichkeit aus?
Ich bin 43 Jahre alt und auf einem Bauerndorf in der Region Burgdorf mit meiner Familie aufgewachsen. Ich bin froh und stolz in der Schweiz geboren zu sein und hier leben zu dürfen. Ich würde mich als strukturierten, empathischen und eher tiefgründigen Menschen beschreiben. Hohe Ansprüche stelle ich an mich selbst sowie auch an mein Umfeld. In meiner Tätigkeit als Holzbauingenieur konnte ich mit der Verantwortung, welche mir übertragen wurde, nicht umgehen, was zu einer allgemeinen psychischen Überlastung führte. Danach habe ich Schritt für Schritt die anspruchsvollen Arbeiten abgegeben und wurde nach ca. zehn Jahren IV-Rentner.
Wie sind Sie auf das Angebot im «Bereich Wohnen» aufmerksam geworden?
Ich war schon im Jahr 2012 Bewohner des Wohnbereichs im AK15, welcher von der Stiftung Battenberg übernommen wurde. Nach mehreren Wohngemeinschaften habe ich ab 2016 allein in einer eigenen Wohnung gelebt, bis es anfangs 2021 aus psychischen Gründen nicht mehr ging. Ich suchte eine Anschlussmöglichkeit mit Betreuung. Durch die gute Erfahrung im AK15 bin ich auf den Bereich Wohnen in der Stiftung Battenberg aufmerksam geworden.
Was gefällt Ihnen an der Stiftung Battenberg? Was weniger?
Die allgemeine Atmosphäre hat mir bereits beim ersten Besuch sehr gefallen. Mir wurde ein modernes, bereits möbliertes Einzelzimmer zur Verfügung gestellt, welches ich selbständig nach meinem Geschmack einrichten konnte. Weiter gefallen mir die Aktivitäten wie Spielabende, der Brunch am Samstagmorgen oder die gemeinsamen Abendessen. Schlussendlich sind die gemeinsam genutzten Räumlichkeiten wie Küche oder Wohnzimmer sehr geschmackvoll eingerichtet. Das Engagement der Betreuer, das geschützte Umfeld und nicht zuletzt der schöne Vinylparkett vermitteln mir ein Gefühl des «zuhause sein». Als Herausforderung erlebe ich das Miteinander mit den verschiedenen BewohnerInnen.
Was sind Ihre Ziele und was haben Sie bis jetzt erreicht?
Meine Ziele im Wohnen sind wieder mehr Verantwortung wahrzunehmen und auf konstruktive Art mit Konflikten umzugehen. Schlussendlich liegt mein Hauptfokus auf dem Umgang mit meinen psychischen Ressourcen. Dank den Gesprächen, den Zielsetzungen meiner Betreuer der Stiftung Battenberg und meinem langjährigen bereits bestehenden professionellen Netzwerk, konnte ich wieder vermehrt Eigeninitiative wahrnehmen. Dadurch hat sich mein Selbstbewusstsein gesteigert und auch meine Psyche hat an Stabilität gewonnen.
Welchen Tätigkeiten gehen Sie im Moment nach und wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Seit drei Jahren studiere ich Theologie in einem Fernstudium und setze mich mit Gott und der Bibel sowie soziokulturellen Fragen auseinander. Daneben führe ich Aufträge im Rahmen eines eigenen kleinen Geschäfts aus. Meinen Kunden biete ich von der Planung über die Herstellung bis zum fertigen Massivholzmöbel einen spezifisch angepassten Service an. In 10 Jahren möchte ich gerne in einer Lebensgemeinschaft wohnen, eine Familie haben und weiterhin in den Berufsfeldern der Theologie und der Holzwirtschaft tätig sein.
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten …
… psychische und physische Gesundheit … eine zu mir passende Partnerin finden … dass möglichst viele Menschen Gott so gut erleben dürfen wie ich ihn kenne.